Schneebrenner?

Der ein oder andere Besucher meiner Seite wird sich schon fragen, wie man auf den Namen Schneebrenner kommt – außer er kommt so wie ich, auch aus Fünfstetten. In unserer Gegend haben sich nämlich im Laufe der Zeit sozusagen Spitznamen für die einzelnen Ortschaften etabliert, denn in der Vergangenheit waren sich die Dörfer nicht immer so wohlgesonnen, wie das heutzutage hoffentlich der Fall ist. Und so hat man versucht, mit eher negativ behafteten Spitznamen die „Kontrahenten“ etwas aus der Reserve zu locken – teilweise basieren die Namen auf etwas skurril anmutenden Geschichten aus der Vergangenheit, bei der sich die Einwohner der Ortschaften nicht unbedingt mit Rum bekleckert haben. Auf jeden Fall soll sich die Geschichte um den Spitznamen der Fünfstetter ungefähr folgendermaßen zugetragen haben.

Die Fünfstetter Gemeinde hatte schon sehr früh (im Vergleich zu den umliegenden Ortschaften) eine Wasserleitung verlegt, um ihre Bürger mit fließendem Wasser zu versorgen. Nachdem aber zu der Zeit noch alles per Hand gegraben werden musste, hat man es mit der Frosttiefe nicht ganz so genau genommen. Hinzu kamen wohl sehr strenge Winter, die die Wasserleitung immer wieder mal haben einfrieren lassen. Und so war es wohl auch wieder einmal geschehen, als ein findiger „Fischdedder“ auf die Idee kam, man könne die Wasserleitung auftauen, indem mein einfach über der Wasserleitung ein Feuer entzündet. Gesagt getan, haben die Fünfstetter entlang der Wasserleitung ein Feuer entfacht. Zu dieser Zeit passierten Reisende das Örtchen und sahen die offensichtlich planlos in der Landschaft entfachten Feuer, die nur den einen Schluss zuließen, nämlich dass die Fünfstetter dem Schnee überdrüssig waren und versuchten diesen mit Hilfe der Feuer abzuschmelzen. Man braucht wohl nicht viel Phantasie um sich auszumalen, wie schnell sich die Kunde verbreitet hat, dass die Fünfstetter versuchen „den Schnee zu verbrennen“. So sind die Fünfstetter zu ihrem Spitznamen Schneebrenner gekommen. Und nachdem ich selbst auch ein Fünfstetter bin, sind das hier ja offensichtlich „die Seiten eines Schneebrenners„.